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Historischer
Rundgang
Aus der Geschichte
eines Dorfes am Rande der Börde.
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Machen wir uns die Mühe, noch
etwa 20 Minuten auf der B71 in Richtung Förderstedt-Magdeburg
zu wandern, so kommen wir an den Bahnhof Neugattersleben. Er
liegt an der Strecke Güsten - Güterglück - Berlin.
Diese Bahn wurde nach den Erfahrungen des Krieges 1870/71 in
den Jahren 1879/80 erbaut und war als strategische "Kanonenbahn"
für etwaige weitere Kriege vorgesehen. Wenn wir heute die
etwa 2,5 km vom Dorf zum Bahnhof tippeln müssen, so verdanken
wir das dem alten Grafen, der nicht duldete, daß die Bahn
wie geplant an den Dorfrand gelegt würde, unter dem Vorwand,
seine Fasane im Park würden verscheucht. |
Zurück ins Dorf.
Etwas zurück von der Straße steht das "Spittel".
Busso, der Sohn von Ludolf von Alvensleben, war im Alter von
22 Jahren von den Brüdern Asche und Hans-Ernst von der Asseburg
zu Wallhausen (bei Sangerhausen) erschlagen worden. Gründe
unbekannt. Die Brüder von der Asseburg mußten dem
trauernden Vater 2000 Taler Sühnegeld zahlen, Ludolf legte
1000 Taler dazu und erbaute damit anno 1586 das Hospital. 1899
wurde es in die jetzige Gestalt umgebaut. Die Renovierung im
Jahre 1972 hat die altertümliche Fachwerk-Bauweise schonend
erhalten. |
..........................Spittel............................
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Die Hausordnung für die Bewohner
war streng.
Die Chronik sei hier wörtlich zitiert: ,,Die Hospitalpersonen
sollen, so oft man des Sonntags und Werkeltags zur Predigt läutet,
zur Kirche gehen und mit Andacht der Predigt zuhören, auch
bis am Ende verharren, Fluchen und allerlei Gotteslästerungen,
Gezänk und Unwillen, Zechen und gottloses Wesen vermeiden,
auch täglich des Morgens, Mittags und Abends ihre Betstunden
halten, auch die Almosen mit christlichem Gebet und Danksagung
genießen".
Ein Betsaal im Spittel bestand noch bis etwa 1940! |
Über die B71, deren Teilstrecke
durch unser Dorf als "Friedensstraße" bekannt
ist, gehen wir in Richtung Schloß zur alten Brücke
über die Bode. Diese Brücke wird schon im 30jährigen
Krieg als "umkämpft erwähnt. |
Laut Chronik soll im Mai 1809 Major
von Schill mit 400 Husaren hier über die Brücke gezogen
sein und in unserem Ort zum Kampf gegen die Franzosen aufgerufen
haben. Wahrscheinlich - doch es ist nicht nachweisbar - hat auch
Napoleon im Jahre 1812 auf dem Wege nach Rußland diese
Brücke passiert. |
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15.04.2000 |
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