Historischer Rundgang
Aus der Geschichte eines Dorfes am Rande der Börde.

Die unter dem Baldachin ursprünglich liegende Marmorfigur - Frau Anna von Alvensleben darstellend - befindet sich jetzt sicherheitshalber in der Kirche.
Hier sei noch ein Auszug aus der Chronik zitiert: ,,Seinen Höhepunkt hat der festliche Glanz wohl am 15. XII. 1889 erreicht, an welchem Tage in der Abendstunde der Kaiser persönlich in der Kirche zu Hohendorf bei der Taufe der jüngsten Tochter des Schloßherren, Victoria Wilhelmine von Alvensleben, das Patenamt verwaltete."

Die kleine Victoria Wilhelmine soll - je älter, je mehr - eine frappante Ähnlichkeit mit Wilhelm II. gehabt haben. Ob diese Ähnlichkeit abstrakterweise durch den Taufakt verursacht war, oder ihre konkreten biologischen Ursachen hatte, darüber schweigt der Chronist pietätvoll, doch nicht die Stimme des Volkes. Interessant wie verdächtig ist nur, daß eine Marmortafel in der Kirche, zur Erinnerung an den Taufakt aufgestellt, nur die Unterschrift trägt ,,die Eltern", während man doch sonst bei jeder Gelegenheit alle Titel nannte. ,,Honni soit , qui mal y pense! (Ein Schelm der, der schlecht darüber denkt!)

Quellen zu diesem Bericht waren in der Hauptsache die ,,Mitteilungen für Hohendorf, Neugattersleben und Löbnitz, herausgegeben von dem evangelischen Pfarramt. Dorfchronik von Prediger Wilhelm Richter und folgenden, begonnen im Jahre 1813, und mündliche Überlieferungen.

Die Chronik berichtet noch von Kosaken, Preußen, Schweden, Franzosen, von Kriegen und Scharmützeln, von Pest, Scharlach, Pocken und Cholera und von 3 Lot (= 50g) schweren Hagelkörnern.
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